Auswirkungen schwerer Hochwasserereignisse führten zu Veränderungen

Im Jahr 2020 kamen bei schweren Überschwemmungen entlang des Flusses Jangtse 141 Menschen ums Leben und weitere 38 Millionen wurden obdachlos. Für die Stadt Jiujiang war die Katastrophe die jüngste in einer Reihe von Überschwemmungen und Vernässungsphasen, die durch die fortschreitende Verstädterung verursacht wurden. Zunächst wussten die Behörden nicht, wie sie diese verhindern konnten. Für eine bessere Vorbereitung auf zukünftige Hochwasserereignisse und um Störungen des Stadtlebens so gering wie möglich zu halten, beauftragte die China Three Gorges Corporation das Shanghai Investigation, Design & Research Institute (SIDRI) mit der Entwicklung eines hydraulischen Analysesystems, das eine Vielzahl von Wasserbedingungen in der Stadt simulieren kann. Für den aktuellen Zustand des Hochwasserschutz- und Entwässerungssystems lagen jedoch keine ausreichenden Daten vor.

Suche nach detaillierteren Daten

Um die erforderlichen Informationen bereitstellen zu können, musste das hydraulische Analysesystem detaillierte Daten klar anzeigen, Hochwasserschutzmaßnahmen planen und Katastrophenereignisse ermitteln. Häufig aktualisierte hydraulische Daten mussten leicht zugänglich sein, um die für die Entsendung von Einsatzkräften erforderliche Zeit zu verkürzen. SIDRI beschloss, ein Realitätsmodell zu erstellen, das die entscheidenden Informationen liefern würde. Der Technologiesprung würde jedoch eine Software erfordern, die über die herkömmlichen hydraulischen Modellierungsmethoden hinausgeht und Daten aus dem Internet der Dinge einbezieht, um die notwendigen Erkenntnisse zur Senkung des Hochwasserrisikos zu gewinnen.

Verknüpfung hydraulischer Modelle in einem Realitätsmodell

SIDRI entschied, dass ein Realitätsmodell erstellt werden konnte, das mithilfe von Bentley-Anwendungen alle Hochwasserschutzziele der Stadt unterstützen kann. Das Projektteam erfasste zunächst Bilder und erstellte mit ContextCapture ein Realitätsmodell des 21 Quadratkilometer großen Geländes. Innerhalb dieses Modells wurden mit OpenFlows FLOOD und OpenFlows SewerGEMS eindimensionale und zweidimensionale hydrodynamische Modelle erstellt und verknüpft. Mit IoT-Sensoren können die Modelle Berechnungen in Echtzeit liefern. Schließlich integrierte das Team das 3D-Realitätsmodell in die hydrodynamischen Modelle mit LumenRT für die dynamische Animation von Hochwasserereignissen.

Verbesserung der Notfallmaßnahmen mit Echtzeitdaten

Durch die Möglichkeit, potenzielle Vernässung vorherzusagen, können Behörden nun kritische Entwässerungsprobleme im Voraus erkennen und beheben. Echtzeitdaten, die dem Realitätsmodell hinzugefügt werden, ermöglichen es der Stadt, rechtzeitig auf Überschwemmungen zu reagieren. Die intuitive und genaue Analyse ermöglichte es der Stadt, ihren Notfallplan zu optimieren und die Art der Infrastruktur zu bestimmen, die sie benötigt, um den Wasserfluss zu verbessern, die Einwohner zu schützen und die Stadt auf zukünftige wetterbedingte Ereignisse vorzubereiten.